Nina Hagen: Neue Single „16 Tons“ am 12.10.2022

Nina Hagen, die schönste und schrillste Brandstifterin zwischen Punk und Pop, Ost und West und Outta Space, die Deutschland je hervorgebracht hat, ist zurück. Und mit ihrer neuen Single „16 Tons“ hat sie sich schweres Gewicht aufgeladen. Der Song ist Nina Hagens Version des alten, amerikanischen Folk-Klassikers über das von Knochenarbeit und existenzieller Bedrängnis geformte Leben der Bergarbeiter von Kentucky. Nina Hagen singt von diesem ausweglosen Alltag – „muscle and blood and skin and bones“ – mit ihrer gebieterisch tiefen und dunkel vibrierenden Stimme. Ein für das Jahr 2022 geupdateter Western-Twang, aufgenommen mit viel erratischen Hall, unbeirrt voranschreitenden Groove und wüstentrockenen E-Gitarren.

Geschrieben und erstmals aufgenommen bereits 1947 vom Country-Sänger Merle Travis, wurde „16 Tons“ besonders in der 50er-Jahre-Version von Tennessee Ernie Ford bekannt und danach von so manchen Helden der Popgeschichte gesungen – von Elvis Presley und B.B. King über Stevie Wonder und Johnny Cash bis hin zu Harry Nilsson und Tom Morello (Rage Against the Machine). Wenn sich jemand an ein Stück mit so gewichtigem pophistorischen wie sozialpolitischen Ballast herantrauen darf, dann ist es Deutschlands bedeutendste Punk- und New-Wave-Ikone. Wenn man sich die Interpretenliste genau anguckt, fehlen ohnehin noch ein paar starke Frauenstimmen.

 

Dieses Lied hat auf Nina Hagen gewartet, die immer schon die politische Kraft von Musik zelbriert hat. Was erzählt uns diese tonnenschwere, dreck- und rußverschmierte Bergarbeiter-Sozialkritik heute über unsere Gegenwart? Am ehesten wohl, dass zwar manches besser geworden ist, aber lange noch nicht alles gut. „I can't go I owe my soul to the company store“ Nina Hagen gibt dieser gespenstisch aktuellen Zeile die Gravitas einer Jahrhundert-Echokammer. „16 Tons“ ist die erste Single von Nina Hagens neuem Album „UNITY“, das auf Grönland Records erscheinen wird.

VÖ: 12.10.2022
Label: Grönland Records
Quelle: Grönland Records
Fotos: GABO





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