Klaus Hoffmann: Neues Album „Flügel“ erscheint am 17.11.2023

Nach zweieinhalb Jahren, in denen der Kulturbereich coronabedingt mehrfach „runtergedimmt bis ausgeschaltet war“, ist Klaus Hoffmann im wahrsten Sinne des Wortes mit Flügel(n) zurück. Dass im Anschluss an diese auferlegten Zwangspausen ein neues Album erscheinen könnte, war keineswegs absehbar. Dass Hoffmann die Zeit unter anderem mit Komponieren, Texten und Arrangieren überbrückt, hingegen schon eher. Mit neuen Liedern im Gepäck, ist der Sänger und Chansonnier dann schlussendlich im August 2023 für eine Woche ins Münchener Weryton Studio eingekehrt. Dort hat er 14 von ihnen zusammen mit Hawo Bleich (Piano, Keyboards), Micha Brandt (Gitarren) und den Brüdern Peter und Walter Keiser (Bass & Drums) eingespielt und zu „Flügel“ vereint.

Welch ein Glück, dass die behutsame Produktion und Abmischung von Berthold Weindorf und Klaus Hoffmann die Energie dieser intensiven Augusttage bewahrte. So dermaßen 1:1 hat Hoffmann, von Live-Mitschnitten abgesehen, bislang auf keinem Studioalben geklungen. Die Dynamik und Geschlossenheit, welche „Flügel“ auszeichnet, stellt es unmittelbar in eine Reihe zu den besonderen Alben seiner Diskographie, wie dem ‘75er Debüt (Klaus Hoffmann) oder die Raubert-Alben (Brel, Hoffmann-Berlin, Mein Weg). Für Hoffmannsche Verhältnisse ist es ein lautes Album. Laut auch in den Texten. Texte die sich, selbst wenn sie Unterschiedliches benennen, aufeinander beziehen, ergänzen und verstärken – wie Ying und Yang.

Da ist der Jüngere, 20-Jährige, der sich naiv und arrogant eine Welt erfand („Ich versuch’s“), und den dennoch oder gerade deshalb so viel mit dem fragenden und vertrauenden Älteren („Was machst Du mit dem Rest dieser Zeit“, „Neuer Morgen) eint. Einem Älteren, dem die Kindheit eine tiefe emotionale Verbindung zu den Fliehenden unserer Tage mit auf den Lebensweg gab (Bin nicht Meer, bin nicht Strand“). Einem, der weiß, was es heißt, fremdbestimmt in Konflikte, welche nicht die eigenen sind, geschickt zu werden (Kein Held“). Einem Älteren, der der Zauberwelt der Kinder vertraut („Kinder“) und dem aller vergeblichen Sehnsucht zum Trotz, gerade deshalb die Hoffnung innewohnt („Im nächsten Sommer sehen wir uns wieder“).

Und dennoch steht über allem der Klaus Hoffmann der Gegenwart. Hoffmann, der spürt, wenn eine zweite Singstimme der atmosphärischen Tiefe eines Liedes dienlich ist (Caroline von Brünken auf u.a. „Oh mein Gott ist weit“). Hoffmann, der, wenn er über Liebe singt, diese immer auch im übergeordneten, humanistischen Sinn meint. Hoffmann, der Menschenfreund.

VÖ: 17.11.2023
Label: stille-music Musik- Theater- Verlags und Produktions GmbH
Quelle: stille-music Musik- Theater- Verlags und Produktions GmbH
Foto: stille-music Musik- Theater- Verlags und Produktions GmbH / Malene



Andreas Albrecht: Neues Album „Nach außen, nach innen“ am 10.11.2023

Klare Konzepte sind eine Stärke des Berliner Liedermachers und Musikproduzenten Andreas Albrecht. 2012 malte er ein Jahr lang jeden Tag ein Bild als lebendigen Kunstkalender. Einmal brachte er eine Doppelveröffentlichung heraus, ein Musikalbum mit Band, eins allein am Klavier eingespielt. Bei der letzten Veröffentlichung 2019 kombinierte er das und spielte ein Bandalbum komplett allein ein. Auch jetzt bringt er wieder zwei Welten zusammen. Zwei Welten wie sie selten unterschiedlicher geklungen haben. Eine schaut auf das was in den letzten vier Jahren um ihn herum passierte, die andere zieht sich ins Private zurück. „Nach außen, nach innen“ geht es auf dezidiert getrennten Seiten. Ein Konzept, das zwei komplett unterschiedliche Stimmungen nebeneinanderstellt und somit auch miteinander korrespondieren läßt.

Auf der eher kampflustigen Außen-Seite, die hörbar Spaß an der Ironie hat, singt Albrecht unter anderem aus der Perspektive von Querdenkern und Klimawandelleugnern, entlarvt dabei wie nebenbei manch krude Weltsicht, die sich seit Corona und anderen Krisen in die Öffentlichkeit gewagt hat. Innen begleiten wir Albrecht in die Gedanken eines jungen Vaters, der er selbst vor Kurzem geworden ist. Da ist er ganz Poet, stromert durch „Schlaflosland“ und „Treibholzzeit“, erinnert sich auch ans eigene Kindsein.

Graphisch begleitet wird diese Idee der konträren Welten auf dem von Fotograf Christian Reiser gestalteten Digipack. Es hat zwei gleichberechtigte Vorderseiten und zur korrekten Ansicht muss man es drehen. Scheinbar voneinander getrennt, bewegen sich die Themen so allein schon rein mechanisch um einander, werden aber auch durch das Diskursive in den Texten von einer Form zusammengehalten. Analog dazu wurde die Innenseite der Pappe bedruckt, anstatt wie üblicherweise die Außenseite. Dieses sogenannte Inside/Out-Verfahren ist geradezu gemacht für dieses Album.

VÖ: 10.11.2023
Label: Silberblick Musik
Quelle: Silberblick Musik
Foto: Silberblick Musik / Christian Reister





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